Aloe Vera - eine echte Königin unter den Heilpflanzen

Auf Fuerteventura wächst Sie wie verrückt und ich kann bei Bedarf einfach raus in den Garten gehen und ganz frisch ein Blatt ernten, wenn ich es brauche. Seit längerem arbeite ich nebenbei bei Aloe Vera Fresca und befinde mich so mittendrin in einer Welt gefüllt von Wüstenlilien. Gel, Drink, Kosmetik, Schmerzgele, Zahnpasta, Deo, ... es gibt mittlerweile Aloe Vera Produkte, die Dich von Kopf bis Fuß pflegen und verwöhnen.

Es gibt mehr als 300 Arten von Aloe Vera. Aloe Vera Barbadensis Miller ist mit Abstand die Bekannteste unter Ihnen und bietet die höchste Dichte an wertvollen Inhaltsstoffen.

Volkstümlich wird sie, wie bereits erwähnt, Wüstenlilie genannt, denn obwohl sie einem Kaktus sehr ähnelt, gehört Aloe Vera wie die Zwiebel zu den Liliengewächsen.

Ursprünglich stammt die Aloe vera vermutlich von der arabischen Halbinsel, heute fühlt sie sich unter anderem im Mittelmeerraum, in Indien und in Mexiko heimisch.

Eine Besonderheit der wildlebenden Aloe Vera ist, dass sie monatelang ohne Regen auskommen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie in ihren fleischigen, mit Dornen versehenen Blättern unglaublich viel Wasser speichern kann, wovon sie in den Dürreperioden zehrt. Je länger die Trockenzeit anhält, desto mehr schrumpft die Pflanze zusammen. Wenn es dann aber wieder regnet, plustert sie sich regelrecht auf. Diese Speicherkapazität ist auf eine gelartige Struktur im Inneren der Blätter zurückzuführen. Dieses sogenannte Aloe Vera Gel hilft der Pflanze zudem, sich selbst zu heilen, indem es ihre Wunden (z. B. Schnitte) versiegelt.

Diese Beobachtungen haben den Menschen vor Tausenden von Jahren wohl auf die Idee gebracht, dass es sich hier um eine Heilpflanze handeln muss. Denn wenn eine Pflanze sich selbst vor dem Austrocknen und sogar vor Verletzungen schützen kann, warum sollten ihre Bestandteile auf diese Weise nicht auch die menschliche Haut heilen?

 

Aloe Vera geht auf Weltreise

Sumerische und ägyptische Aufzeichnungen belegen, dass die Aloe Vera schon vor 5.000 Jahren medizinisch verwendet wurde. Die alten Ägypter bezeichneten sie als Pflanze der Unsterblichkeit und als Blut der Götter.

Sowohl die schöne Nofretete als auch die machtstrebende Cleopatra nutzten das wohltuende Gel, um ihre Haut zu pflegen.

Durch die Ägypter wurden die alten Griechen auf die Heilpflanze aufmerksam, so ließ z. B. Alexander der Grosse die Verletzungen seiner Kämpfer mit dem Saft der Pflanze kurieren. Im asiatischen Raum fand die Aloe durch arabische Händler Verbreitung. So gelangte sie unter anderem nach Indien bis hin ins ferne Japan, wo die Samurai ihre Körper vor Kämpfen mit dem Gel eingerieben haben sollen, um unverwundbar zu werden. Im 10. Jahrhundert soll die Aloe  schliesslich in Grossbritannien ihren Siegeszug fortgesetzt haben, von wo aus sie sich ihren Weg durch ganz Europa bahnte und von den Spaniern nach Süd- und Mittelamerika gebracht wurde. Wow! :)

 

Inhaltsstoffe und Wirkungsweise:

Es gibt mehr als 200 nachgewiesene Inhaltsstoffe. Dabei ist zu bedenken, dass die Wirkkraft nicht einfach auf die einzelnen Inhaltsstoffe, sondern vielmehr auf die aussergewöhnlichen Wirkstoffkombinationen zurückzuführen ist:

 

Mono- und Polysaccharide:

Einfach- und Mehrfachzucker in der Aloe Vera wirken entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, immunstimulierend und verdauungsfördernd. Das sogenannte Acemannan, das z. B. auch in der Sibirischen Taigawurzel und im Ginseng zu finden ist, wird heute als der Hauptwirkstoff der Pflanze angesehen.

Es handelt sich hier um ein langkettiges Zuckermolekül, Acemannan, das bis zur Pubertät auch im menschlichen Körper gebildet wird, dann aber über die Nahrung zugeführt werden muss. Dies stärkt die weissen Blutkörperchen und das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend, reinigt und entsäuert den Darm. Mehr Vitalstoffe können aufgenommen werden und gefährliche Hefepilze haben keine Freude mehr.

Ausserdem dient das Acemannan in den Gelenken, Knorpeln, Sehnen und Bändern als Aufbaustoff. Somit wirkt die Aloe Vera prophylaktisch gegen Arthrose und Arthritis und lindert die Beschwerden, bei bereits vorhandenen Symptomen.

 

Vitamine und Mineralstoffe:

Vitamine und Mineralstoffe sind wichtige Helfer auf dem Weg zu einem gesunden Stoffwechsel, das gilt im Tier- wie im Pflanzenreich. Die Aloe Vera, die ihren Stoffwechsel an ihren natürlichen Standorten unter extremen Bedingungen aufrecht erhält, verfügt über eine ganze Palette wohl aufeinander abgestimmter Vitalstoffe, deren Wirksamkeit auch im menschlichen Organismus belegt ist. So ist Vitamin A zum Beispiel für den Sehvorgang und für die Entwicklung von Haut und Haaren essentiell. Die B-Vitamine B1, B2, B6 und B12 sowie die Folsäure und das Niacin dienen der Gesunderhaltung von Kreislauf, Muskeln und Nerven oder spielen im Eiweiß-Stoffwechsel eine wichtige Rolle. Und die Vitamine C und E, die ebenfalls in den Aloe Vera Blättern enthalten sind, dienen tierischen wie pflanzlichen Organismen als Radikalfänger.
Die Mineralstoffe und Spurenelemente der Aloe Vera ergänzen die Wirkkraft der Vitamine, indem sie den Wasser- und Elektrolythaushalt ausgleichen und als Cofaktoren vieler Enzyme direkt ins Stoffwechselgeschehen eingreifen. Die wichtigsten Mineralstoffe finden in einer Aloe Vera Zelle in einem besonders effektiven Konzentrationsverhältnis zueinander. Das gilt für die Makroelemente – das sind vor allem Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium und Eisen – genauso wie für die Mikronährstoffe Mangan, Chrom, Zink und Kupfer.

 

Aminosäuren:

Aminosäuren sind die Grundbausteine der Proteine. Der menschliche Eiweißstoffwechsel basiert auf 22 verschiedenen Arten, ein Aloe Vera Blatt liefert davon 20, von denen wiederum 9 essentiell – also lebensnotwendig – sind. Alle Enzyme, Gerüstproteine und viele Botenstoffe sind aus Aminosäuren aufgebaut, eine Pflanze, die wie die Aloe Vera einer Vielzahl von Umwelteinflüssen trotzen muss, ist entsprechend auf ein besonders wirkungsvolles Aminosäuregrundmuster angewiesen.

Enzyme:

Enzyme sind Biokatalysatoren, die an einem Großteil aller Prozesse, die sich in einer gesunden Zelle abspielen, beteiligt sind. Die Bandbreite ihrer Aktivitäten erstreckt sich von der Vervielfältigung des Erbguts bis zum immungesteuerten Abbau von Krankheitserregern. Im Innern der Aloe Vera, die als echte Lebenskünstlerin einer Vielfalt von Umwelteinflüssen die Stirn bietet, tummeln sich eine Vielzahl Enzyme, die der Wissenschaft schon lange als Garanten einer leistungsstarken Zellabwehr und Zellhomöostase bekannt sind, dazu gehören zum Beispiel Proteasen, Oxidasen, Amylasen und Katalasen. Aloe Vera enthält darüber hinaus aber auch einige Enzymklassen, die ursprünglich nur mit menschlichen bzw. tierischen Körperfunktionen in Zusammenhang gebracht wurden, so zum Beispiel das „Muskelenzym“ Kreatin-Phosphokinase.

 

Sekundäre Pflanzenstoffe:

Die sekundären Pflanzenstoffe bestimmen den Geschmack, den Geruch und die Farbe von Pflanzen.

Sie kommen zwar nur in geringen Mengen vor, sind aber in pharmakologischem Sinne meist von grosser Bedeutung.

So enthält das Aloe vera Gel mitunter ätherische Öle, Saponine, Tannine und Salicylsäure, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken, und Sterole, die zudem den Cholesterinspiegel natürlich senken können.

 

Wirkung und Anwendung von Aloe Vera:

die Anzahl der Inhaltsstoffe verrät uns ja bereits, dass Aloe Vera so einiges kann. :)

Es gibt 2 Arten der Anwendung:

Bei der inneren Anwendung stärkt Aloe das Immunsystem, verbessert somit die Abwehrkräfte, entschlackt und entgiftet schonend den gesamten Darm.

Bei der äusseren Anwendung führt Aloe der Haut sehr schnell und sehr tief Feuchtigkeit zu. Die Wundheilung und Regeneration der Haut wird erheblich beschleunigt. Aloe wirkt stark entzündungshemmend, antimykotisch und antibakteriell

 

nur einige Anwendungsbeispiele:

Sonnenbrand

Verbrennungen allgemein

Sonnenallergie

allergische Reaktionen

Hautirritationen

Akne

Schuppenflechte

Heilung von Magen und Darm

Obstipation

zur Stärkung des Immunsystems

 

Wichtig: Bedenke, dass die Anwendung des Aloe Vera Gels vom jeweiligen Beschwerdebild abhängt. Bei der äusserlichen Anwendung wird in der Regel etwas von dem Gel mehrmals täglich auf die zu behandelnden Hautpartien aufgetragen. Wenn Du das Gel oder den Saft einnehmen möchtest, kannst Du es einfach pur essen, mit Wasser oder Saft verdünnen oder z. B. in den Obstsalat oder in Smoothies einrühren. Am besten auf nüchternen Magen. Das Gel/der Saft darf nicht über 40° erhitzt werden um die Aminosäuren zu schützen. Bitte auch nicht mit Kaffee und Teeingehaltigen Getränken zusammen einnehmen, da sonst die wertvollen Inhaltsstoffe vom Körper nicht vollständig aufgenommen werden können. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 3 bis 5 Esslöffeln pro Tag.

 

Es gibt viele Produkte auf dem Markt! Bitte schaue Dir genau an, was Du kaufst. Aloe Vera Barbadensis sollte die erste Zutat sein. Manchmal werden Produkte mit pulverisierter Aloe Vera verkauft. Du erkennst Sie daran, das Wasser an erster Stelle steht. Die Pflanzen auf Fuerteventura bekommen besonders viel Sonnenschein, wachsen auf mineralstoffreichem Vulkanboden und sind hier im Atlantik relativ wenigen Umweltbelastungen ausgesetzt.

 

Ich wünsche Dir Licht und Liebe aus meinem Herzen und mögest Du gesund und munter sein.

 

Namaste

Katrin

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